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Lied der Woche 18. Nov. 2023

Im grünen Wald dort wo die Drossel singt.

Liebe Freunde,

Dieses Mal bin ich mit dem Lied der Woche einen Tag zu spät. Es gab einige Dinge, die erledigt werden mussten und so verrinnt die Zeit schneller als einem lieb ist.

Das Lied der Woche ist: „Im grünen Wald dort wo die Drossel singt“. Es ist ein altes Volkslied und wurde 1838 wahrscheinlich zum ersten Mal gedruckt. Damals als “ Das Leben ist ein Traum“. Ursprünglich in Südwestdeutschland oft auch als „Lied vom Rehlein“ oder als „Schwarzwaldlied“ bezeichnet. Ihr findet das Lied auf: https://www.youtube.com/watch?v=R9vZ2Vq3z9s. Leider weiß ich nicht, wer die Sänger sind. Auch von wem Text und Melodie stammen ist mir unbekannt.

Im Lied geht es um das Schicksal des Rehleins und des Jägers. Im ersten Vers wird die Natur und das darin enthaltene Leben bewundert. Auch der Jäger ist stolz auf seinen Beruf, den er liebt. Im zweiten Vers geht es um das Leben.

Das Rehlein kommt zum Bach, um zu trinken, aber der Jäger ist nicht weit weg. Er zielt und das Rehlein verliert sein Leben. Kurz vorher war es noch freudig herum gehüpft, nun lag es sterbend da. Als der Jäger hinzu trat schaut es ihn mit gebrochenen Augen an. So heißt es im dritten Vers.

Die Jahre sind vergangen und der junge Jäger ist inzwischen alt geworden. Den Blick des Rehleins hat er nie vergessen. Es wird ihm schwer ums Herz, wenner daran denkt. Ihm ist bewusst, dass auch sein Leben zu Ende geht.

Er nimmt seine Büchse, sein Gewehr und haut es gegen einen Baum und ruft aus, „das Leben ist ja nur ein Traum“. Wahrscheinlich liegt es ihm jetzt mehr daran, Wald und Forst zu hegen, als das Wildbret zu erlegen.

Ein recht schönes Wochenende wünscht Euch Euer Ernst Friedel

P.S. Die meisten von Euch haben es sicher schon erfahren, dass Heino am 8. November seine geliebte Frau Hannelore verloren hat. Beide haben viel zur Erhaltung des deutschen Volksliedes getan und dafür danken wir ihnen. Unser herzliches Beileid geht an Heino.

Text

1: Im grünen Wald, da wo die Drossel singt,
wo im Gebüsch das muntre Rehlein springt,
wo Tann´ und Fichte stehnam Waldessaum,
verlebt ich meiner Jugend schönsten Traum

2; Das Rehlein trank – wohl aus dem klaren Bach,
in dessen Wald der muntre Kuckuck lacht,
der Jäger zielt schon hinter einem Baum,
das war des Rehleins letzter Lebenstraum.

3; Getroffen wars – und sterbend lag es da,
was man vorher noch munter hüpfen sah,
da trat der Jäger aus dem Waldessaum
und sprach“ Das Leben ist ja nur ein Traum
mit gebroch´nen Augen schauts den Jäger an,
als wollt es sagen was hab ich Dir getan.

4; Die Jugendjahr – sie sind ja längst entflohn,
die ich verlebt als junger Waidmannssohn,
er nahm die Büchse, schlug sie an ein Baum,
und sprach das Leben ist ja nur ein Traum.

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