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Lied der Woche 18 Sept. 2021

Liebe Freunde,

Wie schnell die Zeit vergeht. Der Sommer ist schon wieder vorbei. Ich hoffe, dass Ihr
das schöne Wetter genießen konntet. Jetzt kommt der Herbst mit seinen Farben, die
auch sehr schön sind. Ein Genuss für unsere Augen und gesund für unser Gemüht.

Das Lied der Woche ist „Drunten im Unterland“. Es ist ein Volkslied aus Schwaben,
das aber bald in ganz Deutschland und darüber hinaus beliebt wurde.  Bei seiner
Erstveröffentlichung 1836 trug das Lied den Titel “Unterländers Heimweh”

Es hat etwas Schelmisches in sich. Die edlen Trauben im Unterland werden erwähnt,
welche die Lebensfreude ausstrahlen und die herben Schlehen im Oberland, die
den Lebensstil der dort lebenden Menschen reflektieren, Sparsamkeit und der
daraus entstehende Reichtum. Sie werden aber auch ein bisschen hartherzig und
unfreundlich dargestellt, was vielleicht nicht stimmen mag. Die Menschen im
Unterland sind ärmer. Es wird ihnen ein warmes Herz, Offenheit und Liebe zur
Freiheit zugeschrieben.

Man sagt das Klima prägt die Menschen. So wird das raue Wetter im Oberland
erwähntund das milde Klima im Unterland. Ich denke nicht, dass alles ernst gemeint
ist. Man hat halt Spaß sich mit Sang und Klang ein bisschen zu necken.

Der Text stammt von Gottfried Weigle, 1835 (1814 – 1855). Er starb 1855 als
Missionar in Indien. Er übernahm dafür die Melodie des Liedes “Draußen im
Schwabenland”.
Ihr findet das Lied auf: https://www.youtube.com/watch?v=XLI1UF8udfI.
Es singt der Studiochor Berlin

Ich wünsche Euch eine recht schöne Woche

Euer Ernst Friedel

LIEDTEXT

1; Drunten im Unterland
Da ist’s halt fein.
Schlehen im Oberland,
Trauben im Unterland,
Drunten im Unterland
Möcht’i wohl sein.

2; Drunten im Neckartal,
Da ist’s halt gut.
Ist mer’s da oben ‘rum
Manchmal a no so dumm,
Han i doch alleweil
Drunten gut’s Blut.

3; Kalt ist’s im Oberland,
Drunten ist’s warm.
Oben sind d’Leut’ so reich,
D’Herzen sind gar net weich,
B’sehnt mi net freundlich an,
Werdet net warm.

4; Aber da unten ‘rum,
Da sind d’Leut arm,
Aber so froh und frei
Und in der Liebe treu,
Drum sind im Unterland
D’Herzen so warm.

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